Wir waren als dreiköpfige Familie im September 2016 zu Gast bei Anne Grothe in Uganda und wollen unsere Eindrücke und Erfahrungen teilen. Vorab, wer sich ebenfalls auf das Abenteuer Uganda einlassen möchte, sollte zumindest keine Probleme mit langen Flugzeiten haben. Von Düsseldorf ging es mit AirBerlin nach Abu Dhabi und von dort mit Etihad nach Entebbe. Dort wurden wir von Anne und ihrem Fahrer Aaaron abgeholt. Bei der Aussage die etwas mehr als 100 km nach Bukaya könnte man bei gutem Verkehr in etwas mehr als 2 Stunden schaffen, mussten wir schon noch etwas schmunzeln. Nach dem ersten Eindruck von Verkehr und Straße schienen die zwei Stunden doch etwas optimistisch. Trotz schleppenden Verkehrs und drückender Hitze ging die Fahrt doch recht schnell vorbei. Aaron manövrierte den Wagen souverän durch die Massen an Autos und Menschen, die gerade in der Hauptstadt Kampala ihren Weg über die Straßen suchten.

Während der Anreise lud uns Anne auf dem Weg nach Bukaya ein bei „McDrive“ zu halten. Wer nun an eine Zweigstelle der hiesig bekannten Fast-Food-Kette denkt hat weit gefehlt! Der Wagen hielt am Straßenrand und innerhalb von Sekunden waren wir von verkaufswilligen Verkäufern umringt. Schwein und Huhn am Spieß sowie Getränke wurden hier angeboten, wobei angeboten vielleicht der falsche Ausdruck ist, denn sobald die Fenster unten waren, schienen sich die Verkäufer durch selbige zu zwängen um als erster den Kauf abschließen zu können. Berührungsängste sind hier nicht zu empfehlen. Dennoch nach wenigen Worten von Anne hatte jeder einen „Chicken on a Stick“ in der Hand. Es schmeckte köstlich und die Fahrt konnte weitergehen. Als wir nur noch wenige Meter vor uns hatten, wurde aus der vorher schon mäßig gut geteerten Straße eine rote Schlaglochpiste. Jedoch, je öfter man sie fährt, desto weniger stört man sich am ungleichmäßigen Rumpeln und legt auch jegliche deutsche Angst um das Auto ab.

Das Haus in Bukaya, liegt, wie die meisten Häuser, hinter einem hohen Zaun, zur eigenen Sicherheit, und verfügt über einen idyllischen Garten und eine große Terrasse. Gerade letztere lädt abends zu einem ruhigen Bier ein, jedoch sollte man auf keinen Fall den Mückenschutz vergessen, da man sonst den Moskitos zum Opfer fällt. Innerhalb der ersten Tage lernten wir alle Mitarbeiter von Annes Birungi Projekt kennen und lieben; so wie Stevie, der für das Essen und viele andere kleinere Arbeiten zuständig ist und Alfred, der Nachwächter, und auch das Hausmädchen.

Nahe dem Haus und direkt am Victoriasee liegt das Hotel Kingfisher: für alle, die sich nach einer Abkühlung sehnen, kann man hier gegen eine geringe Gebühr in den Pool springen.

Die nahegelegene Stadt Jinja ist eine der größten und doch mit keiner europäischen Stadt vergleichbar. Das bunte Treiben auf den Straßen und in den Geschäften gibt einen guten Eindruck von den Menschen Ugandas. Auch hier sollte man offen sein, denn die Ugander sind ein sehr nettes und lebensfrohes Volk.

Ebenso sollte man jede Möglichkeit nutzen, die Anne bietet, um die vielen versteckten Hinterhöfe, Cafés, Markthallen oder Discos kennen zu lernen. Eine Möglichkeit nach Jinja zu gelangen, wäre natürlich wieder Anne‘s Fahrer Aaron, doch sollte man sich nicht die Gelegenheit nehmen lassen und lieber mit dem Matatu (einem alten Mitsubishi Bus) oder einem Boda (ein Motorrad) in die Stadt fahren. Beinahe jeden Tag führte uns unser Weg in die Stadt oder in die Umgebung. Die Menschen, die wir so kennen lernten, und Eindrücke waren einzigartig. So besuchten wir Stevies Familie in einem kleinen Dorf außerhalb Jinjas und lernten so nochmal ein anderes Uganda kennen.

Für jeden, der etwas Zeit mitbringt, ist auch ein Besuch im Murchinson Falls National Park zu empfehlen. Wieder mit Aaron und Sandra, einer anderen deutschen Freiwilligen bei Birungi, machten wir uns auf den Weg. Bevor wir unseren Zwischenstop in Masindi erreichten besuchten wir das Ziwa Rhino Sanctuary. Einem der letzten Reservate für Nashörner und eine unglaubliche Begegnung mit den Tieren, da es möglich ist, diese auf ihrem Weg durch das Reservat zu Fuß zu begleiten. Der Murchinson Falls Nationalpark selber umfasst ein riesiges Areal und hier ist es ratsam sich einen Ranger für die Safari ins Auto zu holen, da man sonst kaum zu den besten Plätzen kommt, um die Tiere zu beobachten. Ebenfalls empfehlenswert ist ein Abstecher zu den „Top of the Falls“, einem gewaltigen Wasserfall, wo sich der Nil seinen Weg durch das Berggestein sucht. Wir waren insgesamt drei Tage im Nationalpark.

Die letzten Tage unserer Reise nutzen wir noch einmal in vollen Zügen, um möglichst viel von der doch so unterschiedlichen Kultur mitzunehmen. Wir können jedem, dem der klassische Pauschalurlaub nicht genügt, nur empfehlen nach Uganda zu kommen und sich von Anne Grothe dieses wunderbare Land zeigen zu lassen. Wenn man den Mut besitzt sich auf das Land einzulassen, erlebt man einen außergewöhnlichen Urlaub, von dem man noch lange erzählt.

Bedanken möchten wir uns nochmals bei Anne, Bosco, Stevie, Moses & Sandra für einen wundervollen, unvergesslichen Urlaub!!!

Lara, Rüdiger und Anne H.